Note: Diesen Blogartikel hab ich vor gut 10 Jahren geschrieben und war eigentlich schon komplett in Vergessenheit geraten. Viele der Artikel würde ich so nicht mehr schreiben, aber es ist auch schön zu sehen wie sich viele Ansichten in den letzten 10 Jahren geändert haben.
Wir kennen sie, aber bemerken sie selten. Überall in unserem Leben begegnen wir schüchternen Leuten. Meistens sind es echt nette Zeitgenossen, bescheiden und zurückhaltend.
Leider ist die Schüchternheit ein zweischneidiges Schwert. Einerseits hilft sie (und das ist in der Regel der Grund ihrer Existenz) dadurch, dass sie uns davor schützt negativ aufzufallen. Andrerseits hält sie uns auch davon ab positiv aufzufallen.
Ob eine Person schüchtern ist oder nicht entscheidet sich schon früh in deren Kindheit. Daher neigen wir wie bei vielen anderen Sachen dazu diese Eigenschaft als gegeben zu empfinden. Ist sie aber nicht. Bei selbstkritischer Betrachtung der eigenen Person entdecken wir oft folgende Gründe für die Schüchternheit, die eng miteinander verknüpft sind, und daher kaum voneinander zu unterscheiden sind.
1. Unsicherheit
Viele Leute die so schüchtern sind, das man Ihnen nachsagt sie würden am liebsten unsichtbar sein, scheuen die Aufmerksamkeit Anderer, da sie Angst davor haben dass diese ihre „wunden Stellen“ erkennen und auf diesen herumtrampeln.
Diese wunden Stellen können alles sein Sprachfehler, Frisuren, Gewichtsprobleme, Kleidungsstücke…die Liste ist unendlich lang und manche Gründe absurd. Aber manche fühlen sich eben aufgrund teils banaler Gründe unsicher die für viele nicht nachvollziehbar sind. Jeder hat seine Makel und Schwächen.
Diese zu akzeptieren und anderen gegenüber zu behaupten ist nicht immer leicht, aber der Erste Schritt weg von der Schüchternheit. „Ich bin wer ich bin, und das ist auch gut so. Ich brauch mich nicht dafür zu schämen! Daher brauch ich mich auch nicht zu verstecken, schaut mich ruhig an….“
2. Die Meinung der Anderen
Die mit Abstand häufigste Gedanke der die „Mauerblümchen“ davon abhält sich bemerkbar zu machen sind Gedanken des Typus:“Was werden den die von mir denken…Die werden denken ich bin blöd.“ Und bevor die anderen denken ich bin blöd weil ich was komisches gesagt habe, sag ich gar nichts.
Wenn ich nichts sage denken die anderen nichts schlechtes von mir. Ist ja insofern nur logisch. Dabei gehen viele so weit, dass sie ihren eigenen Interessen vernachlässigen, nur wegen einer selbsteingeredeten Angst davor, einen schlechten Eindruck zu hinterlassen.
In dem Fall kann ich nur raten:“Sch**** auf die Meinung anderer!“
Ganz so simpel ist es natürlich nicht. Wer völlig rücksichtslos mit den Gefühlen anderer Menschen umgeht und jegliche Meinung anderer Menschen ignoriert, läuft schnell mit dem Kopf gegen die Wand anstatt hindurch.
Aber es wird immer Leute geben die nicht viel von Dir halten werden. Aber genau die Meinung derer, die scheinbar aus Prinzip nicht mit Dir können, weil einfach die Chemie nicht stimmt oder man grundsätzlich unterschiedliche Werte hat, genau deren Meinung sollte dir 100% gleichgültig sein! Hab also keine Angst vor unqualifizierten Meinungen. Wenn dir jemand mal seine Meinung sagt, hör ihm zu. Findest du sie ist unbegründet und schlichtweg falsch, ignoriere sie.
Meinung anderer sind keine Tatsachen. Nur weil jemand denkt das du blöd bist, heißt noch lange nicht das du blöd bist. Um mit diesem Problem umzugehen braucht man eine gesunde Portion Selbstbewusstsein.
3. Man kann es nicht Allen recht machen.
Damit wäre eigentlich schon alles gesagt. Unglaublich viele scheinen das Bedürfnis zu haben von ausnahmslos allen geliebt zu werden. Das ist Unmöglich. Ernsthaft!
Nehmen wir an alle würden einen lieben – der perfekte Idealzustand ist erreicht. Was würde passieren? Ein paar derjenigen die nicht von allen geliebt werden würden eifersüchtig werden… Manchmal steigt man eben Anderen auf die Füße!
Gerade beim Thema Networking und Selbstmarketing ist es unglaublich wichtig seine Schüchternheit ablegen zu können. Es geht nicht darum zum extrovertierten Charismatiker zu werden. Viel wichtiger ist es seine Meinung zu vertreten und mit interessanten Menschen Kontakte zu knüpfen zu können, denn gerade die sind es die das Leben ungemein berreichern. Schüchternheit verschleiert die Persönlichkeit. Und es ist schließlich die Persönlichkeit für die wir andere bewundern und lieben. Also lasst euch nicht durch falsche Schüchternheit euer Leben erschweren.
Ein eventl. nützlicher Eintrag für die Schüchternen unter uns: Arschlöcher sind erfolgreich